Nicht immer muss es ein Neubau sein: Individuelle Wohnansprüche lassen sich mit dem Aus- oder Umbau von Altbauten realisieren. Die Vorteile sind vielfältig, mögliche Hindernisse aber nicht zu unterschätzen.
Die Gründe sind vielfältig, die für den Umbau eines alten Hauses sprechen. Wieso sollte ein Neubau her, wenn das bisherige Haus eine gute Grundlage bietet? Bei Platz- und Renovierungsproblemen schafft ein wenig Kreativität schnell Abhilfe. Moderne Elemente und offene Raumkonzepte lassen sich auf diese Weise mit dem historischen Charme eines Altbaus verknüpfen.
Umbau mit vielen Möglichkeiten
Soll ein altes Haus um- oder ausgebaut werden, ist die Prämisse eindeutig: Mehr Wohnraum muss her. Umsetzen lässt sich diese Vorgabe auf unterschiedliche Weise. Für den einen reicht es aus, innerhalb des bestehenden Gebäudes Platzreserven auszunutzen. Den Grundriss zu straffen, Zimmer zusammenzulegen oder das Dach auszubauen macht dies möglich. In anderen Fällen erfüllt die Grundstruktur die Bedürfnisse, bedarf aber einer Erweiterung der Nutzfläche. Ein Anbau oder eine Aufstockung sind hier die Mittel der Wahl. Durch Kombination der verschiedenen baulichen Maßnahmen lässt sich das Öffnen des Grundrisses mit einem zusätzlichen Anbau vereinen.
Bei alten Häusern bietet es sich an, zusammen mit den Umbaumaßnahmen eine energetische Sanierung mit Dämmung, Heizungs- und Fenstertausch vorzunehmen.
Vor- und Nachteile abwägen
Der historische Charme eines Altbaus lockt viele Interessenten an. Auch der günstige Preis ist nicht selten ein durchschlagendes Argument, das zu (vor-) schnellen Entscheidungen führt. Innenstadtlagen sind begehrt, freie Grundstücke eine Seltenheit. Wer ein altes Haus in einem Wohnviertel erwirbt, profitiert von einem gewachsenen Umfeld und einer guten Infrastruktur.
Vor lauter Euphorie und Visionen gilt es den Aufwand eines Umbaus nicht aus dem Blick zu verlieren. Im Bestand zu bauen stellt Bauherren vor eine anspruchsvolle Aufgabe, die sich kaum alleine meistern lässt. Mit der Hilfe von fachkundigen Architekten und Bauingenieuren sind die nötigen Maßnahmen genau zu durchdenken und zu planen. Aus finanzieller Sicht ist ein Umbau nicht immer vorteilhafter als ein Neubau. Dafür stecken in der Verbindung von Alt und Neu reizvolle architektonische Möglichkeiten – individueller kann ein Zuhause kaum sein.
Was es noch zu bedenken gibt
Einem Bauherren, der sich für einen Umbau entscheidet, sollte eines klar sein – Kompromisse müssen her. Bei einem Altbau gilt es sich auf das Gebäude einzulassen, seine Grundstruktur und Potenziale zu erfassen und mögliche Änderungen herauszuarbeiten. Ein Neubau lässt alle Möglichkeiten offen, ein Altbau begrenzt sie von Vornherein. Natürlich lassen sich Wände versetzen und weitläufige Räume schaffen. Zunächst gilt aber: Was bietet die Substanz, wo lassen sich Ideen verwirklichen?
Nicht zu vergessen ist gerade bei alten Häusern der Denkmalschutz. Allein an dieser Stelle tauchen Grenzen und Hindernisse auf, mit denen niemand gerechnet hat. Wer sich ernsthaft Gedanken zu dem Projekt macht und realistische Vorschläge liefert, wird nicht auf taube Ohren im zuständigen Denkmalschutzamt stoßen. Denn für das Amt ist ein genutztes Denkmal besser als ein leer stehendes.
Zu einem Umbau gehören nicht nur architektonische Änderungen. In den meisten Fällen bleibt Bauherren nichts Anderes übrig, als die Elektro- und Wasserleitungen im Haus aus Sicherheitsgründen komplett zu erneuern. Alte Schächte, Kamine oder Zwischenräume lassen sich dafür nutzen.
Ob alt oder neu – für den (Um-)Bau eines Hauses gilt es Vieles zu beachten. Bevor Sie sich für den Kauf eines Altbaus entscheiden, halten Sie inne und nehmen Sie sich Zeit, um Ihr Konzept zu überdenken. Bringt der Umbau des alten Gebäudes das mit, was Sie sich von Ihrem Wohntraum erhoffen? Sind Sie offen für Unvorhergesehenes und Hindernisse, die bei einer alten Bausubstanz vermutlich nicht ausbleiben? Mit dem Bejahen der verschiedenen Fragen steht einem neuen alten Eigenheim nichts mehr im Wege. Unser Team begleitet Sie auf diesem gerne mit Rat und Tat!