Ökologisch bauen, ohne die Kosten aus den Augen zu verlieren? Das geht! Mit einigen grundlegenden Prinzipien und Kompromissen ist der Weg vielleicht steinig, aber preiswert.
Ein Eigenheim zu planen und zu realisieren erfordert viel Zeit und Nerven. Sollen ökologische Standards genauso eingehalten werden wie der finanzielle Rahmen, sind Kompromisse nicht weit. Leicht zu treffen sind diese nicht, denn es geht meist um ein einmaliges Vorhaben im Leben. Die Grübeleien entlohnt am Ende ein entspanntes Budget.
Zeit für Planung
Wer ein Haus zu planen beginnt, darf die wichtigste Ressource nicht vergessen – Zeit. Allein die Vorbereitungsphase nimmt einiges davon in Anspruch. Bevor es auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück geht, gilt es ein Finanzierungsmodell aufzustellen. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und setzen Sie einen realistischen finanziellen Rahmen, an den Sie sich konsequent halten. Umsetzbar ist das Vorhaben, wenn Sie von Anfang an einen Puffer für unvorhergesehene Kosten einbauen.
Mit dem Finanzierungsplan im Kopf kann die Suche nach preiswerten Bauflächen losgehen. Wenn nicht bereits geschehen, schauen Sie sich auf Restflächen, Brachen oder in großen Gärten von bestehenden Wohngebieten um. Hier warten nicht selten günstige Angebote, bei denen jedoch auf den Erschließungsstandard zu achten ist. Fällt Ihnen ein kleines Grundstück in die Hände, ist Ihre Kreativität gefragt: Mit der richtigen Konzeption lassen sich kleine Flächen geschickt nutzen.
Haus sinnvoll konzipieren
Parallel zur Finanzplanung und Grundstückssuche lohnt es sich, nach einem passenden Architekten Ausschau zu halten. Von seinen Erfahrungen im kostengünstigen Bauen profitieren Sie in der Planung wie in der Umsetzung des Bauprojekts. Möglichkeiten zur Optimierung und Einsparung findet dieser idealerweise in den verschiedenen Phasen.
Beginnend mit der Hausform ist eine kompakte Einheit komplizierten Details vorzuziehen. Einfache kubische Formen eignen sich gegenüber Erkern und Vorsprüngen nicht zuletzt wegen geringeren Wärmeverlusten besser. Stellen Sie ein Raumprogramm auf, in dem Sie Doppelnutzungen von Räumen einplanen und Überflüssiges weglassen. Mit der Auswahl eines Pultdaches gewinnen Sie nutzbare Wohnfläche hinzu. Für die Ausrichtung der Wohn- und Aufenthaltsräume ist es ratsam, die Sonne im Auge zu behalten: Große Fensterflächen nach Süden versprechen natürliches Licht und kostenlose Energie. Um ein angenehmes Wohngefühl nicht zu gefährden, verzichten Sie besser auf unnötige Innenwände und -türen.
Offen sein für Kompromisse
Anstelle kostspieliger Varianten zeigen sich Kompromisse in einfachen Lösungen: einläufige statt geschwungene Treppe, Festverglasung statt teure Fensterflügel, Duschvorhang statt Ganzglaswand. Wenn Sie in der Planung unnötige Komfort- und Luxusausstattungen weglassen, geht Ihnen die Möglichkeit nicht verloren. Viele technische Raffinessen lassen sich ohne Probleme nachträglich einbauen. Etwas Ausdauer auf der Suche nach dem benötigten Material zahlt sich ab und an aus: Hochwertige Produkte sind nicht selten günstig als Restposten oder mit Mengenrabatt erhältlich.
Bei den Baumaterialien gilt es auf ökologische Qualität zu achten, zumal diese kaum teurer ist als die konventionellen Varianten. Auf energie- und kostensparende Dreischeibenfenster brauchen Sie nicht zu verzichten, denn der preisliche Unterschied zur Zweischeibenverglasung ist unmerklich.
Zeitplan mit Eigenleistungen
Günstiger und entspannter verläuft ein Bauvorhaben mit einem genauen Bauzeitenplan. Diesen gilt es in Abstimmung mit allen Beteiligten auszuarbeiten, ohne die Schnittstellen zwischen den einzelnen Bauabschnitten zu übersehen.
Um weiter Kosten zu sparen, hilft es, Arbeiten in Eigenleistung zu verrichten. Aber Vorsicht: Nur wenn Sie sich hinsichtlich Fähigkeiten und Zeitbudget realistisch einschätzen, macht Ihr Einsatz Sinn. Sind die Bauteile vorgefertigt oder die Gebäudehülle überwiegend vorbereitet, gehen die Eigenarbeiten leichter von der Hand. Bei komplizierten Abschnitten geht trotzdem besser der Profi vor, um teures Nachbessern zu vermeiden. Auch hier gilt: Sparen Sie nicht am falschen Ende und greifen Sie auf gute Handwerker aus der Region zurück. Für Pfuscher aus dem Internet zahlen Sie häufig mehr – nicht zuletzt mit Ärger und Nerven.